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Ein Flugzeug ist über einem Wohngebiet der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa abgestürzt. Laut Rundfunkangaben standen ganze Straßenzüge in Flammen.
VON DOMINIC JOHNSON
KINSHASA taz • In Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo, hat ein Flugzeugabsturz offenbar zahlreiche Tote gefordert. Die Frachtmaschine des russischen Typs Antonov-26 stürzte beim Start vom Flughafen Ndjili im Südosten der Stadt in ein dichtbesiedeltes Gebiet des Wohnviertels Kingasani und explodierte, berichteten Augenzeugen nach Angaben des UN-Rundfunks "Radio Okapi".
Der Unfall ereignete sich gegen 11h Ortszeit. Genaue Angaben zu den Opferzahlen gab es zunächst nicht, aber Beobachter in Kinshasa sprachen von "vielen" Toten". Den Rundfunkangaben zufolge standen eine Stunde nach dem Absturz drei Straßenzüge mit mindestens zehn Hauskomplexen in Flammen. "Ich sehe brennende Häuser und verkohlte Leichen", wurde ein Augenzeuge zitiert. Feuerwehr sei nicht zur Stelle.
Das Flugzeug war ersten Berichten zufolge auf dem Weg aus Kinshasa in die Stadt Tshikapa nahe der angolanischen Grenze im Südwesten des Landes und trug neben Fracht auch 17 Passagiere sowie eine russische Besatzung. Die Absturzursache war zunächst nicht bekannt. In Kongo kommt es immer wieder zu tödlichen Unfällen auf den maroden und seit Jahrzehnten nicht mehr modernisierten Flug-, Bahn- und Schifflinien des Landes.
Sämtliche Fluglinien des Kongo stehen auf der Schwarzen Liste der EU und sind von europäischen Flughäfen ausgeschlossen, mit Ausnahme eines einzigen modernen Passagierflugzeugs. 1996 hatte ein ähnlicher Flugzeugabsturz in Kinshasa rund 350 Tote gefordert. Kongos Regierung hatte vor wenigen Monaten ein Verbot des Transports von Passagieren in Antonov-Frachtflugzeugen verfügt. Dieses wird aber weithin ignoriert, da andere Flugzeuge oft nicht zur Verfügung stehen beziehungsweise viele Fluggäste sich keine anderen leisten können.