1.3.2013 taz Nr. 10045 Ausland 35 Zeilen, D.J. S. 11
Bruderkrieg
M23-Rebellen gespalten: Präsident abgesetzt. Chaos droht
BERLIN taz | Die ostkongolesische Rebellenbewegung M23 (Bewegung des 23. März) hat sich gespalten. M23-Militärführer Sultani Makenga erklärte in einer in der Nacht zum Donnerstag verbreiteten Erklärung M23-Präsident Jean-Marie Runiga für abgesetzt. Als Begründung nannte er „Unfähigkeit“. Außerdem habe Runiga den vom Internationalen Strafgerichtshof gesuchten Bosco Ntaganda aufgenommen.
Beobachter berichten von extremer Spannung und Truppenbewegungen im M23-Gebiet. Es wurden Gefechte zwischen Makengas und Ntagandas Einheiten um die M23-Waffenlager erwartet. Auch andere Milizen in der Region werden aktiver.
Die 2012 von Tutsigenerälen gegründete M23 gilt als stärkste Rebellenarmee des Kongo. Im November hatte sie kurz die Provinzhauptstadt Goma besetzt. Seitdem verhandelt sie in Uganda mit Kongos Regierung. Diese Verhandlungen brachten aber nichts, und dafür wird jetzt Runiga verantwortlich gemacht. D.J.